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30. Juin 2007

Fete d’Independence

Congo



Chers amis, liebe Freunde,

en occasion de la fête nous vous saluons cordialement de Bokungu - Ikela, pleine forêt équatoriale du Congo, avec quelques impressions photographiques autour de la fierté nationale. Dans sa dernière lettre avant son assassinat, Patrice Lumumba écrivait : « dites à mes enfants, l’avenir du Congo sera beau ». Nous commémorons ces jours dans ce sens et disons merci à Thiery Michel avec son grandiose « Congo-River », à Lokua Kanza, « Shimama/Lève toi » - vrai musicien de l’espoir et d’encouragement, lopango-ya-banka « telema », au Musée royale d’Afrique Centrale de Tervuren appuyé par des scientifiques congolais, pour nous transmettre ce message si important pour une population toujours marginalisée et ignorante, et à la Caritas belge et le Cercle Amicale Europe, d’avoir facilité cet appui morale et psychologique avec l’équipement technique.

Bonne fête et merci à tous,

Interagence Bokungu

Roger Enyeka, président Wolfgang Leinen, conseiller

 

 

 

 

 

 

 

 


----------- allemand/deutsch : ---------------

Liebe Freunde, chers amis,

aus Anlass des Feiertags grüssen wir Euch herzlich aus Bokungu - Ikela, mitten aus dem kongolesischen Regenwald, mit einigen photographischen Eindrücken rund um den nationalen Stolz. In seinem letzten Brief vor seiner Ermordung hat Patrice Lumumba geschrieben: „Sagt meinen Kindern, die Zukunft des Kongo wird gut sein“. Wir begehen diesen Tag in diesem Sinne und sagen Dank an Thierry Michel mit seinem grandiosen „Congo - River“, Lokua Kanza „Shimama/Steh auf“ - wahrer Musiker der Hoffnung und der Ermutigung, Lopango-ya-banka „telema“, dem Afrikamuseum Tervuren mit Unterstützung von kongolesischen Wissenschaftlern, dafür dass sie uns diese so wichtige Botschaft für eine immer noch ausgegrenzte und unwissende Bevölkerung übermittelt haben, und der belgischen Caritas, sowie dem Freundeskreis Europa, dass sie diese moralische und psychologische Unterstützung mit der technischen Ausrüstung ermöglicht haben.

Schönes Fest und danke an Alle,

Interteragence Bokungu

fotos:
Independence Bokungu - Caritas Belge&CAE
Soirée historique Interagence NU Bokungu
30.6.07Bokungu-Roger&Leopold
30.6.07Bokungu-Roger&Patrice

www.leinen-congo.de, www.congo-river.com, www.africamuseum.be, www.lopango-yabanka.com

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Kongo - Ende Wonnemonat 2007

 

Es ist Abend in Bokungu, die Grillen zirpen, übertönt von Sommerville und Morisette, ich lasse mir die Hausmacher Leberwurst aus Losheim am See schmecken - mangels Brot mit gebratenen kongolesischen Kochbananen, probiere auch die Chililyoner aus meinem Heimatdorf und verfeinere das Ganze mit einem Roten aus der Weinkellerei des Barons. Für nachher habe ich Nescafé Classic bereitgestellt und auch eine Moods von Danneman. Sollte mir diese Melange nicht mehr bekommen, bzw. meinem an Reis mit Maniokgemüse und Maniok mit Reisgemüse adaptierten Magen, die Erste Hilfe ist auch gleich mit dabei: aus Papas Lebenswasserapotheke - Quetsch, Kirsch, Pflaumen-Quitte, Kirsch - Brombeer und in Miniatur „Magentee“ (Wie ich denAlten kenne…).

 

Liebe Freunde,

die Wenge II ist angekommen. Bei meinem Heimaturlaub 2005 hatte ich viele Sachen noch selbst gepackt, darunter auch einen guten Teil meines Reisegepäcks und Arbeitsmaterial, auch einige nützliche Geschenke für die treuen Freunde. Ende desselben Jahres ging die Lieferung dann angereichert um Eure Spenden zur MIVA nach Österreich in einen Sammelcontainer und Anfang 2006 per Sattelschlepper an die schöne Nordsee. Von da waren es dann 2 Monate bis an die kongolesische Atlantikküste. Diesmal lief das Schiff Boma an, da in Matadi gestreikt wurde und der Containerhafen überlief. Ab Boma lag das Schicksal des Containers dann in den Händen der „Grossen Procure des Missions St. Anne“, die den Transport über die Strasse 500 km nach Kinshasa organisierte. In der Haupstadt wurde der Inhalt dann erst mal verteilt und den Zielorten zugeordnet. So musste z.B. die Backhefe von Sr Hildegard von meinem Solarzubehör getrennt werden. Mit Wenge II  wurde ein Schubschiff gefunden, das bereit war die 1500 Flusskilometer über Kongo, Ruki, Tshuapa bis nach Bokungu in Angriff zu nehmen. Nachdem der Abreisetermin immer wieder verschoben wurde, stach die MB Wenge II dann im März „in See“, um dann erst mal wochenweise von der Bildfläche zu verschwinden. Zwischen Kinshasa und Mbandaka, der Provinzhauptstadt, hiess es einmal, die Schiffsschraube sei abgefallen, ein anderes Mal, die „barge“ sei „inondée“ (unter Wasser), dann hätte es doch wieder der Treibstoff sein können, nämlich der ewig fehlende (die bistumseigene Enyello brauch übrigens 40.000 Liter für die Strecke…gleich Dollars). Mit der mehrmals falsch und dann letztendlich doch bestätigten Ankunft in Mbandaka, da wo unser Fluss in den  Kongostrom mündet, wuchsen die Chancen dass das Abenteuer einen guten Abschluss finden würde. Gemeinsam mit „27“, „99“ und „42“, sekundiert von „3e rue“ und „alpha romeo“ in Kinshasa, bzw. „199“ in Mbandaka verfolgten die Missionare und ich die Entwicklung per Funk und bis Boende, der Distriktshauptstadt, wo das Schiff nach einigen Tagen Zögerns dann doch einlief. Pater Jef informierte fleissig über die tagelange Entladung und bestätigte auch, dass er viele „colis“ für „Missiö Wolfgang“ ausgemacht habe. Gott-sei-Dank: nicht geplündert und nicht unterwegs verkauft. In Isambo, dem beach für Bolukutu, sah es dann wieder anders aus: 100 Sack Salz fehlten, Mehl für Pater Franz, und einiges mehr. Das gleiche Bild in Yemo: den Schwestern fehlen 90 Sack Ziment für den Schulbau, Zucker, u.a.. Die Maurer werden also noch länger warten müssen. In Bokungu kam der Seelenverkäufer endlich am  24.5.07 an, mit dem Ausladen konnte am darauffolgenden Tag begonnen werden. Und da stellte sich dann erst mal wieder ein Problem: die Diözese und die Schwestern, die sich sonst kümmern, und die ich um logistische Hilfe angefragt hatte, wussten von nichts, hatten keinen Bordereau, und es gab auch keine „moyen“. Vielmehr schlugen sie vor, ich könnte doch für sie mitentladen, falls es denn etwas zu entladen gäbe. Als „Mundele“ /Weisser kann ich mich allerdings nicht am Beach blicken lassen, das wäre geradezu eine Einladung zum Ausnehmen, also eine andere Lösung: zu Anfang meines Dienstes hatten mir gute Geister (miva, MC, Pfarrei Golling, u.a.) einen Toyota Landcruiser zur Verfügung gestellt, der mittlerweile schon 5 Jahre Dienst tut. Nach Meinungsverschiedenheiten mit dem Bischof über die Art der „guten Verwaltung“ hatte ich die Verantwortung für das Fahrzeug an den Dienst abgegeben, damals an den directeur administratif, den es schon nicht mehr gibt. Also beim BDOM und den jetzigen Verantwortlichen nachgefragt, und auch erhalten - sogar Treibstoff fand sich noch genügend für die vorgesehenen Touren. Doch dann war erst mal wieder Schluss: bei der Vorbereitung stellte sich heraus, dass der Wagen den Anstieg vom beach nicht schaffen würde. Auch Bruder Viktor, Kapuzinerbruder und Mechaniker an der Seite des Bischofs aus der gleichen Kongregation, hatte beim letztmaligen Übersetzen über den Tshuapa, nach einer 600 km langen Dienstreise der Direktorin für die „Remise et Reprise“ der 4 Gesundheitszonen und der 2 Zentralkrankenhäuser mit dem Administrateur Gestionnaire der Provinzinspektion, bemerkt, dass das Auto Mühe hatte, aus der Bac/Fähre zu klettern. „Disque d’embrayage“ lautete seine Diagnose. Auf Nachfragen stellte sich heraus, dass der „miva“ vor kurzem einen mit für die diversen Neubauten des BDOM vorgesehenen Lehmziegeln  beladenen Lastwagen aus einem Loch gezogen hatte…

Was tun? Also improvisieren und kombinieren. Wie zu Altväter Zeiten griffen wir auf die Körperkraft der Männer zurück. „Pousse-pousse“ hiess das Zauberwort. Beim befreundeten BDD stand leider kein solches Gerät zur Verfügung, dann eben 1000 FC hinlegen und es beim Commercanten Willy ausleihen, der nebenbei auch noch in „Développement“ macht, im Königreichsaal betet, und allzu oft die Dinge vermischt (und auch für den vorerwähnten Camion verantwortlich zeichnet). Aber das ist Stoff für eine andere Geschichte…(und unsere Katholiken sind auch nicht anders: der mit der malle, s.u., trägt sonntags den Kelch und die Hostienschale zum Altar).

Bis am Abend war das Werk dann vollbracht mit vereinten Kräften. Neben Viktor vom BDOM, Biba und Jean-Denis und Christian von der Fondation Lifala, letzterer auch mein Assistent-Lehrling (und in den Abschlussprüfungen für das „Diplome d’Etat“-das kongolesische Abitur), schufteten auch Euwe, Botschatscha, und Kubain sowie einer für das besagte pousse-pousse. Bettlaken und auch einige Kleidungsstücke fanden so die ersten dankbaren Abnehmer. Meine Verteilungskriterien? - Bedürftigkeit und Einsatz (zu deutsch?). Nur die von der staatlichen Beachorganisation und der Ökonomiekomission beschlagnahmten Fass und Metallkoffer verlängerten den Arbeitstag bis in die Nacht (die Herren bestanden partout auf cash und verschleppten den Koffer bis in ein Privathaus). Nach vielen Autotouren mit dem maladen miva griff Chef coutumier Biba zum letzten Mittel: er kam den Unverständigen mit dem Administrateur de Territoire (bei uns in etwa Landrat, als dieser noch Macht und Sagen hatte). Dank des Einsatzes der beau-frerie wurde die Geiselnahme glücklich beendet - gerade noch rechtzeitig: auf dem Deckel der Alukiste zeigten sich deutliche Schürfspuren. Da hatte wohl jemand gedacht, der Deckel sei aus Karton….Wer mehr lesen will: auf der Hompage www.leinen-kongo.de unter „Dokumente“ befindet sich mein Beschwerdenbrief mit den weiteren Einzelheiten (wenn Michael es schafft, ihn hochzubiemen…).

 

Und dann war Pfingsten. In Anbetracht der Tatsache, dass die colis schon 2 Jahre unterwegs waren, nutzten wir das Fest des Heiligen Geistes, um sie ans Ziel zu bringen. Als erstes besuchten wir Dr. Matela, ehemals mein Nachfolger und jetzt Direktor des Zentralkrankenhauses in Bokungu. Dieses Referenzkrankenhaus für ca. 200.000 Einwohner (geht man vom Territoire de Bokungu aus), befindet sich seit einiger Zeit in den Kalamitäten. Nach dem Urgence-Programm von COOPI - ECHO und einem kurzen Zwischenspiel von „PNUD“, dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, steht diese wichtige Einrichtung ohne Unterstützung da. Das OP-Programm musste reduziert werden mangels funktionierenden Instrumentariums. Es fehlt an medizinischem Material. Medikamente gibt es keine zu kaufen und auch die Diözesanapotheke des BDOM, das kürzlich die Verantwortung der Einrichtung übernommen hat, ist „en rupture“. So gibt es seit Januar keine Infusionslösungen mehr, mittlerweile auch nichts (bzw. nicht viel) anderes. Die Kranken sind auf den örtlichen Markt angewiesen mit seinen zweifelhaften Qualitäten. (Einige verirren sich schon mal zu mir, zumal die Mitarbeiter, für die eigentlich die Diözese aufkommen müsste.)

Um in dieser Situation die Behandlung auch der Mittellosen zu sichern, übergaben wir dem jungen Arzt ein Fass voll Material, darunter Blutdruckmesser, Thermometer, Glukometer, chirurgisches Material, Kleidung für Neugeborene, Hygieneartikel, u.a. zu treuen Händen. Auch die Natürliche Medizin durfte nicht fehlen: wir hatten das gemeinsam mit Anamed - Congo um Lomongo, die lokalen Namen, bereicherte Medizinpflanzenplakat dabei und einige Literatur. Mit Freude vernahmen wir die Ausführungen von Dr. Matela, dass auf dem Krankenhausgelände ein Medizingarten am Entstehen ist, umso mehr angesichts der Tatsache, dass die neuen Verantwortlichen des BDOM den ihren den geplanten Neubauten geopfert haben und die „moderne“ Medizin gerade mal wieder am Versagen ist.

Zweite Station war die Auberge der ONG „Mamans Lisalisi“ Malis, in der die Frauen um Madame Marie - Therese Lomolia eine Auffangstation für gefährdete Kinder eingerichtet haben. Über 60 Kleinkinder im Vorschulalter werden dort täglich betreut: Waisen, Halbwaisen, Kinder denen die Mittel für die „ecole maternelle“ fehlt, sitzengelassene Militärkinder, Mangel- und Unterernährte.

Am Morgen gibt es Sojamilch zur Stärkung und Bananen, die Maman Presidente gegen Produkte aus ihrem Gemüsegarten eintauscht, oder von ihrem kleinen Gehalt in der Schulinspektion hinzukauft. Mit Gemüse werden übrigens auch die Mitarbeiter entschädigt: die Erzieherin, die sich gleichzeitig um die Küche kümmert, der Erzieher und der Wächter. Das palmstrohgedeckte Gebäude mit seinem Hof, das ich vor wenigen Jahren noch als kleines Paradies kennengelernt hatte, ist heute in desolatem Zustand. Ein Teil des Daches ist zusammengebrochen, lehmgetrocknete Ziegelsteine haben dem Regen nicht standgehalten, die Bambusumzäunung ist verfault und den Pavillon gibt es nicht mehr. Das alles zu unterhalten übersteigt die Eigenmittel der Frauen. Und weder von der lokalen Gemeinde noch von den internationalen ONGs wie Unicef, die sich seit geraumer Zeit in Bokungu die Klinke in die Hand geben, haben sie je die verdiente Beachtung, noch Unterstützung unterhalten. Mme Lomolia ist eine wirkliche Mutter Courage. Trotz ihrer beschränkten Mittel kämpft sie weiter. Unserem Vorschlag den überwältigenden Gemüsegarten, aber auch die Kinderstation um einen Gesundheitsgarten zu erweitern, hat sie begeistert aufgenommen. Sie hatte in der Vergangenheit auch schon an den Multiplikatorenschulungen des BDOM in Natürlicher Medizin teilgenommen. Für die komplizierteren medizinischen Fälle kann sie auf einen angeheirateten lizenzierten Krankenpfleger zurückgreifen, so dass sie den in den 2 noch gut erhaltenen winzigen Zimmern zusammengepferchten Kindern auch eine gewisse Gesundheitsversorgung bieten kann. Wir haben ihr gleich ein paar Pflanzenplakate und Schriften dagelassen. Auf dem Grundstück der Familie hatten sich etwa 50 Kleinkinder eingefunden, um uns zu begrüssen. im Laufe des Besuchs wurden es stetig mehr, auch Erwachsene gesellten sich hinzu, und die in Bokungu unvermeidlichen Schnorrer und Bettler. Nachdem ich die Arbeit von Malis gewürdigt und den Zweck unseres Besuches erklärt hatte, übersetzte Mme Presidente für die Kinder in die Lokalsprache. Dann ging es an die Verteilung der in der Schweiz und in Deutschland gesammelten Kinderkleidung. Für jedes Kind, viele in Lumpen oder halbnackt, erst mal ein Stück. Wir hatten gedacht, das gehe vom Auto aus. Ging auch, bis die Erwachsenen immer unverschämter wurden und ein Pulk aus Malis-Kindern vermischt mit solchen aus der Nachbarschaft sich bedrohlich dem Wagen näherte. Da selbst Chef Biba, der uns als Vertreter der lokalen Notabilität begleitete, der Lage nicht mehr Herr zu werden schien, verlegte die resolute Maman die Aktion kurzerhand in ihren ausgräumten Salon. So kam dann doch noch jedes Kind zum Versprochenen, auch wenn einige wohlhabendere Mütter sich nicht verblödeten, ihre Kinder auszuziehen und ins Haus zu schicken, um auf diese Weise auch noch was zu ergattern (darunter die Gattin eines Polizeikomandanten…). „Würde der Armen“ - vielleicht hatten Leonardo Boff und Gutierrez eine andere Wirklichkeit vor Augen, oder Wahrnehmung. Hier jedenfalls muss man viel glauben…und noch genauer hingucken. Etwas Material fürs Büro und Projektanträgeschreiben war auch dabei, was fürs Waschen und Saubermachen, zwei Kittelschürzen für die Maitresse-Cuisinière, etwas als Anschauungsmaterial für den Unterricht und zum Spielen, u.a.. 

Nach den Kindern ging es zu José Loséo von der „Fondation developpement et paix“, eine der drei Stiftungen, mit denen wir eng zusammenarbeiten, und die gemeinsam das Gebiet der Diözese gut abdecken. Ihre Verantwortlichen sind langjährige enge Mitarbeiter. José z. B. hatte ich Kinshasa kennengelernt, wo er sich nach umgestalteter MSC - Karriere und Phliosophieabschluss mit Frau und Kleinkindern durchschlug. Ich brachte ihn in Kontakt mit der Konrad-Adenauer-Stiftung, deren Büro damals in meiner unmittelbaren Nachbarschaft war, und heraus kam ein recht erfolgreiches Seminar für die „Formation civique“ in Bokungu, im Vorfeld der Wahlen ein wichtiger Baustein im Demokratisierungsprozess. Daneben arbeitete er mit der Monuc, den Blauhelmen im Kongo, an einer Deminierungskamagne für Ikela und führte eine Delegation von Journalisten vor Ort. In Kinshasa unterhielt er u.a. eine „bureautique“, wo er seinen Landsleuten das Arbeiten mit und am Computer nahebrachte. Ich konnte ihn überzeugen, als directeur administratif ans BDOM nach Bokungu zu wechseln, wo der Bischof ihn später zum „logisticien“ ernannte. Gleichzeitig erweiterte er seine ONG Sabinga um die Fondation. Heute arbeiten wir ausserhalb des Gesundheitsgeschäftes und daneben eng zusammen für den Erhalt der lokalen Kultur und die Bewahrung des überkommenen Erbes. „Sauvetage du Patrimoine“ haben wir das Kind getauft. Dabei geht es auch um den tropischen Regenwald, die Rechte (und Pflichten) der Bevölkerung inklusive ihre Aufklärung, sowie deren Verteidigung, und die Rettung und Weiterentwicklung der lokalen Ressourcen, wie das Handwerk. Am Pfingstsonntag konnten wir ihm einen Karton mit Büromaterial überreichen - passend zum frisch lehmverputzten Sitz der Fondation, sowie einige Nähutensilien für die Raphiakooperative, die die Palmfasern in Rucksäcke, Taschen, Deckchen, u.ä. verwandelt, und für die wir Zugang zu den regionalen und europäischen Märkten suchen (weiteres: www.leinen.kongo.de, zumindest demnächst…). Wir glauben fest daran, dass die Leute vom Erlös ihrer Arbeit leben können, wenn sie denn Zugang zu den Kunden erhalten. Klein Ingo, den Jose nach dem damaligen Leiter des Kinshasa-Büros der Konrad - Adenauer - Stifung benannt hat, war jedenfalls begeistert. Seine kindlichen Augen blitzten vor Zuversicht.

Der Geist jedenfalls weht, wo er will. Und so lange das so ist, bleibt Grund zur Hoffnung. Vielen Dank Frau Steuer für Ihre tolle Hausmacher und die paar Minuten Nostalgie, danke Papa für die Notfalltropfen, Mama dafür dass Du doch ein paar Röcke geopfert hast, herzlichen Dank an alle, die mitgeholfen haben, ein wenig von der verheissenen Gerechtigkeit Wirklichkeit werden zu lassen. Gemeinsam sind wir ein starkes und beseeltes Team.

In diesem Sinne, on y va, main à la main,

Wolfgang Leinen.

 

 

 


 

 

Congngorundbrief

Kathedrale Bokungu

Ostern 2007

Deutsche Welle: Am Karfreitag der zweite Teil des Weltklimaberichts: Katastrophenszenario und Apokalypse, vor allem für die armen Länder, Asien und - Afrika. 500000 Ha Regenwald am Tshuapa, allein in den beiden Bezirken Bokungu und Ikela, direkt vor der Nase des Nationalparks Salonga. Und dann noch mal 240000 ha im angrenzenden Djolu.: Konzessionen zur Exploitation - Ausbeutung. Zum Bäume fällen. Im Grauen an das, was den Menschen hier bevorsteht, gar nicht zu denken an den Petrolsee unter unseren Füssen, haben wir uns an Greenpeace gewandt und sind auf offene Ohren gestossen. Gott-sei-Dank ist Greenpeace Belgien dabei, geeignete Eingriffsstrukturen im Kongo aufzubauen und auch die Aufmerksamkeit der deutschen Sektion ist uns gewiss. Immerhin sind deutsche Firmen involviert, wie die Danzas, bzw. Firmen mit deutschen Beteiligungen. Wir sägen an den Ästen, dank derer wir atmen und leben.

 

Palmsonntag kam der grosse Regen. Schon in der Nacht fing es an wie aus Kübeln zu giessen. Die Segnung setzte sich fort bis zum späten Nachmittag. Zeit zum Pflanzen, zB. Rasen gegen die Erosion vor unserer Haustür, Soja gegen die Fehlernährung und Kunde, kleinkalibrige braune Bohnen, damit die Schüler was zum Essen haben. Der Bischof absolvierte die Palmprozession in der Kirche. Mit der Lautsprecheranlage und Funkmikro an der Stola konnte er sich gegen den aufs Blechdach trommelnden Regen verständlich machen. Mich hatte es in der Cité erwischt, meinem zweiten Wohnsitz bei der königlichen Familie derer von Nkole. Während Christian den Regen als Gelegenheit zum Ausruhen nutzte, in Vorbereitung auf den ersten Teil des „ diplôme d’Etat“ mit „Dissertation“ („Tragen Bücher und Technik zur Entwicklung bei?“) und „Jury“ (Französischer Text), sowie „ pratique “ (Unterricht geben in Mathe - mit Lehrern als Schülern), leistete mir Benoit XXVI persönlich geistlichen Beistand und lieferte die Liturgie zum Fest - in italienisch, mit englischer Übersetzung und Kommentierung - Radio Vatikan machte es möglich.

 

Gründonnerstag hat der Bischof den zwölfen die Füsse gewaschen. Leider konnte ich nichts sehen - ich sass hinten. Davor und danach gab’s ziemlich viel Theater und stellenweise war die Geräuschskulisse unerträglich. Seit der Bischofsweihe vor zwei Jahren gibt’s elektronische Instrumente in der Kathedrale, aber leider niemanden, der sie spielen kann. Gegen die falschen Töne von der Hammondorgel sang der Choral tapfer an, hatte aber wenig Chancen, zumal das Blech meistens zum falschen Zeitpunkt schepperte. Schepperte es mal nicht, so pfiff die Verstärkeranlage aus allen Löchern, der Bischof kam von hinten, da wo man die grosse Lautsprecherbox abgestellt hatte. „Jetzt gibt es keine Geheimnisse mehr“ sagte mein Assistent und Interpret neben mir - und tatsächlich: vom Kleiderrascheln übers Hüsteln bis zu verbalen Unmutsbezeugungen - alles wurde bis in den letzten Winkel übertragen. Wie schön und ergreifend wars vorher, als die mit dem Bügeleisen gestählten Tamtam den Ton angaben und ihr Rhythmus alle(s) zum Schwingen, gar zum Tanzen brachte, die Intensität des Gesangs manchem Besucher ans Herz ging und die Tränen ins Auge trieb. „Tanzen und Singen, das können sie“ sagte man der einheimischen Bevölkerung nach. Sagte….

 

Zwischen Karfreitag und Ostern passiert die Zeit im tropischen Regenwald des Kongo Revue vor meinem geisten Auge und in der Küche meiner Gefühle brutschelt es nicht nur im Hinblick auf das nahende Ende meines zweiten Mandats und damit als deutscher Entwicklungshelfer in der Diözese Bokungu - Ikela. Gewiss, der Auftrag ist erfüllt. Das BDOM gibt es wieder, der Gesundheitsdienst ist zurück und kann sich gar sehen lassen. Die Mittel zum Arbeiten in dem 42.000km2 grossen Gebiet mit seinen 60 katholischen Einrichtungen vom Gesundheitsposten über die Referenzgesundheitszentren bis hin zur Diözesanapotheke und dem zentralen Büro sind da und (immer noch) in Funktion. Neben den 300 Mitarbeitern vor Ort, arbeiten in der Zentrale, zu der wir die ehemalige St. Georgskirche (später, nach dem Bau der Kathedrale, Treibstoffdepot) um- und ausgebaut haben, eine Ärztin als Direktorin, ein lizenzierter Krankenpfleger als Coordinateur médical, zwei graduierte Krankenpfleger als Supervisoren, ein ehemaliger Herz-Jesu- Kandidat und neben anderem heute lizenzierter Philosoph als „logisticien“/Verwalter, ein ehemaliger Ökonom der Josephsbrüder als Intendant, dazu der ehemalige Bischofschauffeur fürs Auto und als Arbeiter, ein Daktylograph, eine Apothekenverkäuferin (z.zt. verstärkt durch eine Theresienneschwester zur Ausbildung, auch weil der Gatte der hauptamtlichen zum Nationalabgeordneten gewählt wurde), ein Animateur für die Médecine Naturelle, ein Sentinelle für die Bewachung. Und ich (noch) als Conseiller.

Dazu war es möglich ein Programm „santé pour tous - médecine par des ressources locales“ mit Erfolg durchzuführen und zur Marke des BDOM zu machen („MedNat“). Das alles dank vieler unermüdlicher Partner mit viel Vertrauensvorschuss.

Der zweite Teil des von misereor und ageh unterstützten Auftrags kann auch als erfolgreich „abgehakt“ werden: die Nationalisierung hat stattgefunden - eigentlich von der ersten Stunde an. Heute liegt die Verantwortung in zweiter Generation schon in einheimischen Händen. Und demnächst steht die „Remise et reprise“ mit dem Staat an: die vier Gesundheitszonen von Bokungu, Ikela, Busanga und Yalifafu gehen in die Verantwortung des BDOM über („appui global“), sowie die Verwaltung der zwei zentralen Grosskrankenhäuser von Ikela und Bokungu - ganz in Anknüpfung an eine alte Tradition (Gruss an misereor).

Das wäre geschafft. Und doch die berüchtigte Frage: „was bleibt?“, „bleibt’s?“, „bleibt was?“. „Je ne sais pas“ würde da der höffliche Franzose, äh Belgier, sagen. Ich weiss es nicht. Man wird sehen, „on verra“, ein weiteres bonmot der europäischen Nachbarn.

Dass was bleibt, das sehe ich bei meinem „Hobby“, bzw. nebenamtlichen Projekt: Erziehung und Begleitung der Königskinder von Nkole. Von den 50 sind es zwei - dazu sind es zwei Brüder der selben Maman. Irgendwer in der Ecke der mütterlichen Grosseltern hat da anscheinend eine solide Basis gelegt (Grosspapa war ein mächtiger Féticheur; heute noch gibt es eine „Case“ hinter dem Haus, ein Ahnenhäuschen; nur der sprechende „Copal“, ein gewaltiger überdimensionaler Weihrauchbrocken ist nicht mehr - von einem missionswütigen Pasteur verbrannt; dessen mitgebrachter Bibel war allerdings das gleiche Schicksal beschieden. Pyrotechniker würden vermutlich sagen „Selbstentzündung“).

 

Ostermorgen: seit Stunden schüttet es mal wieder wie aus Kübeln. Das Unwetter hatte sich in der heiligen Nacht mit viel Brimborium lange angekündigt: Lichterzucken, Wind, dann Blitze und Donner in sich steigerndem Tremolo. Jetzt alles durcheinander. Die Kinder der Mission nutzen das himmlische Geschenk um sich im armstarken Wasserstrahl der Kathedrale zu duschen. Wenn Regen ist, kommt auch niemand, der stört - das Leben und damit die Zirkulation fangen erst nach der Sintflut wieder an. Das göttliche Nass erspart die 2 km bis zum Bach, der sich hier „Betsifo“ nennt, bzw. die Scherereien mit den wenigen Zisternenbesitzern. Ausserdem kann man so nebenbei noch die Bidons volllaufen lassen - die nächste Quelle ist ebenfalls 2 km weit weg, auf der anderen Seite der Erosion. Und da heisst es oft lange warten, bis man drankommt - an den dünnen Strahl. Besser ist die Qualität auch nicht, da auf dem Hügel Menschen wohnen. Auch Bischöfe gehören zu dieser Kategorie…

Vor dem ersten Donnergrollen gestern war noch ein anderes: ich hatte extra, den einladenden Worten des Pfarrers folgend, zwei Osterkerzen (eher Kerzlein) bereitgelegt, war frisch geduscht und gekleidet, um festzustellen, dass mein Assistent mal wieder die Schlüssel vertauscht hatte. Offen lassen wollte ich die residence nicht - zumal nach dem unerbetenen nächtlichen Besuch vom Vortag, während nebenan die Karfreitagslisturgie sich vollzog (und der Senitnelle ohne Taschenlampe; das offene Feuer hatte man ihm verboten - es könnte die weisse Wand der Cure umtönen). Anbeepen par Vodacom (freundliche Spender machten diese Art von Kommunikation möglich) blieb ohne Reaktion. Als dann der Bischof vom Osterfeuer kommend schon das Lumen Christi anstimmte, sah ich den Wert der bereitgelegten Kostbarkeiten (70 FC an den Ständen am Wegesrand, 900 FC das Primus - spezial zum Fest…) dahinschmelzen und damit die ganze festliche Osternachtsstimmung; so opferte ich die unités (zudem war Samstag und die Miete nur die Hälfte; immer noch doppelt so teuer wie Schweiz - Bokungu per skype…) um meinem „Petit“ abermals den Kopf zu waschen. „Rapproche“ nennt man das hier. Verbunden war die Aufforderung, umgehend auf der Mission zu erscheinen. „Subito“. Sein Einwand, später kommen zu wollen, da „fatigué“, u.a. wegen der vielen Leute, die ihm zur Zeit Probleme machen, darunter seine belle - famille, die es offiziell gar nicht gibt, geben darf (sonst würde man die Turteltäubchen nämlich zur Heirat zwingen oder ins Gefängnis stecken, oder beides, mit letzterem angefangen, 25000 FC pro Kopf, ohne Restauration), wobei die Eltern in geheimer complicité stehen, nur der neustudierte Bruder vor vier Wochen aus Kinshasa angereist -mit cravate - , macht Probleme und droht mit obiger procédure („déranger“ nennt er das Delikt). Die sogenannten hilfreichen Freunde gibt es auch hier…

Vielleicht waren es aber auch die Kieselsteine, für der Nachmittag draufgegangen war, nachdem der Bischof spontan das breite BDOM- Auto requisitioniert hatte, um den Juristen des Bildungsministeriums (mit Vollmacht zu Verhaften) vom 2 km entfernten „Territoire“, dem Verwaltungssitz Bokungus, abzuholen, wo dieser am Vormittag per Motorräder von Boende und seiner Enquete bei den Distriktsbehörden in Sachen Veruntreuung der Lehrergehälter (nachhaltige und systematische) angekommen war, vielleicht auch eher, um ihn vom „AT“, dem Verwaltungschef loszueisen, und mögliche umschlagsbedingte Kolalateralschäden dieser Visite in Grenzen zu halten. Das aber ist Stoff für eine andere Geschichte und passt nicht so recht in den Rahmen der heilige Tage.

Nachdem die Herrschaften dann ausgiebig mit dem Bischof parliert hatten und von dort in ihre Unterkünfte ins Pastoralzentrum kutschiert worden waren, stand den Kieselsteinen nichts mehr im Wege. Fast nichts. Vorher musste die Equipe eine gehörige Gardinenpredigt über sich ergehen lassen.

Am Vormittag hatte es schon bedeutungsschwanger angefangen - beim Lianen säubern für das vorgezogene Palmstrohdach (damit man auch bei Regen draussen sitzen kann - man gönnt sich ja sonst nichts). Auf den Rapproche folgte die fuite , und auf die wiederum ein ausführliches Palaver. Die Königskinder wollen schliesslich erzogen werden (bei 50 hat sich der Herr Vater lieber aufs Altenteil zurückgezogen, bzw. auf das Regieren. Wofür sind denn schliesslich die Mütter da… ). Und die Zeit wird knapp. Vielleicht bin ich auch etwas pedantisch. Geb’s ja zu… Auf jeden Fall nahm der interkulturelle Diskurs mit dem Donnergrollen am Abend einen neuen Anlauf, während der Bischof sich nebenan Mühe gab bei all den falschen Tönen nicht auch noch den seinen zu verlieren und die Zeremonie mit Anstand hinter sich zu bringen.

Elilia kam dann doch noch zu den erbetenen Tauffotos. Er hat eine beachtliche Karriere hinter sich. Als Krüppel im Nachbarbezirk geboren, hatte er dort kein Auskommen. Und auch die Familie ist einem nicht gerade wohlgesinnt, wenn einer einen Buckel hat oder verkrümmte Gliedmassen, oder sich mit Hilfe eines Stocks fortbewegen muss - das schon in jungen Jahren. Schulbildung undenkbar (wo doch schon über 60 % der normalen Kinder keinen Zugang zu den Instituten haben - wenige können sich das Schuldgeld und die „Drittkosten“ leisten). Also im Hauptort des Nachbardistrikts sich als das durchschlagen, was die Gesellschaft zulässt - ohne zu oft geprügelt und ausgraubt zu werden. Und auch Elili will leben. Als ich ihn vor bald 5 Jahren kennenlernte, war er als „sorcier“, „ndoki“ verschrien. Die Leute mieden und fürchteten ihn, und gaben ihm mal einen „tomate“ Lotoko (a Glaserl Schnaps) oder einen Mombita (Maniokpaste), um ihn schnell wieder loszuwerden. Zum Nachbarn schicken, auch eine Lösung. Ich schickte ihn gerne mal zum ehemaligen Administrateur, weil aus dem gleichen Verwaltungsbezirk stammend. Das gab dann lustige Spielchen. Gott sei Dank hat Elili eine Überlebensstrategie entwickelt - mit viel Humor und Charme. Manchmal bewarfen sie ihn auch mit Steinen. Und dann lachte auch Elili nicht mehr. Die Schmerzen in seinem Herzen wogen schwerer als die äusseren Verletzungen.

Um „meiner“ Familie die Hexerei auszutreiben, lud ich Elili hin und wieder zum Essen ein. Da das Ganze vor dem Haus stattfand, produzierte ich zuallerst ein mehr oder weniger offenes, bzw. verdecktes öffentliches Ärgernis. Elili jedoch schmeckte es und die Familie gewöhnte sich bald einmal an den komischen Vogel. Die befürchteten Effekte blieben aus, und als der Behinderte für kleine Arbeiten im BDOM-Garten engagiert wurde, oder mit dem directeur den ein oder anderen Transport zwischen den Depots bewältigte, fanden das viele zuerst belustigend (ein Handicapé, der arbeitet, tiens , tsha…), dann gewöhnte man sich auch daran…

Neuerdings hilft Elili im bischöflichen Garten: Unkraut jäten. Und jetzt, nach ausgiebiger Vorbereitung, die Aufnahme in die Gemeinschaft der Katholiken, die Taufe. Schon das Vorbereitungsversprechen in der Kathedrale hatte mich berührt: da stand er neben den anderen Kandidaten, den jungen, den schönen, den wohlgeformten, den älteren, den Söhnen von stellvertretenden Administratoren, den pubertierenden Schülern - die gleiche Zeremonie, die gleichen Fragen, die gleichen Antworten, die gleichen Gesten. Dann am grossen Tag der gleiche feierliche Ritus. Dass der Bischof minutenlang zögerte, er ist leider auch nur ein Mensch…, fiel fast nicht (mehr) ins Gewicht. Elili ist bei Christus angekommen und damit in der (bisweilen allzumenschlichen) Kirche. Er hat sich seinen Platz erstritten. Alle Achtung. Vom Hexer keine Spur mehr (oder fast, s.o.).

Manchmal geschieht es, dass ein Kreuzweg sein gutes Ende findet. Von Ostern gehts nun ab nach Pfingsten. Auch die Auferstehung war noch nicht das letzte Wort.

Möge der Heilige Geist uns Beständigkeit geben, Nachhaltigkeit, und das, was noch fehlt zum Lebendig(er)machen.

 

Herzlich,

Euer Wolfgang Leinen.

 

PS: Eliliya mzambe (bedeutet so viel wie „image de Dieu“ – Bild Gottes)

 


 

Bokungu, im Dezember 2006

Ein Land, durchdrungen von Gewalt

Fernab jeder Öffentlichkeit spielt sich im Kongo eine gigantische Tragödie ab - Eine Nachlese

Bunia/Wien - Ein Mann kommt vom Feld mit einem Kürbis am Arm. Die Milizen fordern ihn auf, den Kürbis herzugeben. Der Mann befolgt dies sofort. Die Milizen fahren weiter. Einer von ihnen dreht sich plötzlich um und schießt den Mann tot. Einfach so. Absurde Gewalt, ohne Motiv.

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Obst - erfolgreich und gesund schlank werden. Ein Ausschnitt aus der Homepage einer renommierten österreichischen Tageszeitung, die, in Klammern gesagt, ansonsten hervorragend über das Thema und die unmögliche Situation des kongolesischen Volkes berichtet.

Obst, erfolgreich und gesund schlank werden - was hat das mit dem Mann zu tun, der von seinem Feld kommt, dem man den Kürbis abnimmt und sch(l)ussendlich das Leben. „Absurde Gewalt, ohne Motive“ kommentiert der Kommentator.

Bokungu, im Dezember 2006

Liebe Freunde,

lange habe ich überlegt, was ich Euch denn schreiben soll - zu Weihnachten, dem Fest der Menschwerdung, der Inkarnation dessen, der uns alle geschaffen hat. Soll ich Euch mitnehmen auf die letzte Reise nach Bolukutu und zurück, auf die unpraktikabel gewordenen Pisten mit ihren Löchern und Schlägen, umstürzenden Bäumen, die Material und Mensch verschleissen ? Soll ich Euch das Lärmen, den Staub, die Enge, das Aufeinanderhocken, das wuchernde Grün, das Bunte, das „Trotzalledem“ und „Allem-zum-Trotz“ ahnen lassen?

Über die desaströse Situation der Diözese, die Unfähigkeit der (Un-) Verantwortlichen, die Profitgier der Geier, die Anarchie der Chaoten jammern, und davon, dass alles immer weiter den Tshuapa runtergeht? Dass keine Schiffe mehr raufkommen (das der Diözese seit Jahr und Tag auf dem Trockendock der Onatra in Kinshasa) und wenn, dann nach 10 Monaten, und die Ladung oft keinen Pfifferling mehr wert ist.

Dass in den letzten Monaten bewaffnete Banditen, man vermutet „Conader“, demobilisierte Militärs, ihr Unwesen treiben und bei Dunkelheit die Leute überfallen, darunter meinen Assistenten, dem sie 500 Fr von seinem Schulgeld aus der Hosentasche gefummelt haben - unter vorgehaltenem Kampfmesser, dass dabei das Portable des Capitain immer verschlossen und die Koda-Walkitalkis der Nationalpolizei (das Feinste vom Feinsten, von der Monuc gesponsert) am liebsten entladen sind, dass der Markt wieder wie zu Kriegszeiten um 17 Uhr geschlossen wird und nach Einbruch der Dunkelheit „couvre feu “ angeordnet ist. Dass es wieder Barrieren gibt, die sogar den Fussgängern 20 FC abpressen, Fahrrädern 100 FC aufwärts ohne dass gross Gegenleistung zu erkennen wäre, die letzte organisiert vom „ comitee de culture “, und gleich dahinter ein riesen Loch, in dem sich die wenigen 4 x 4 immer wieder schön festfahren, bzw. die Traktionszähne ausreissen…..

Interessiert Euch, dass der Arbeiter die Mamboya - Bäume hinter dem „Hubertinum“, die uns seit Jahren das Frühstück liefern, aus deren Früchten man Suppe, Püree und anderes machen kann, gekillt hat, um sie durch Erdnüsse zu ersetzen, immer schön hart an der Erosion entlang, die das Ökonomengebäude langsam aber beständig in die Tiefe einlädt? Und dass er ohne zu Zögern die seltenen „Kofti-Bäume“ mit ihren gelb-sauren Früchten und die Ananas dem gleichen Schicksal beschieden hat? Dass er damit ein beredtes Beispiel abgibt für die, die sagen, dass das Volk aus der Savanne gekommen ist und deshalb kein Grün verträgt (die eigentlichen Waldbewohner, die Pygmäen, ebenso wenig), was wohl den Reflex auslöst, den wohlorganisierten Wald immer und beständig der offenen Savanne anzupassen, dass dieses Bemühen nicht selten darüber hinausgerät, mit Spaten statt Coupe-Coupe, und mit Schaufeln, Sand, nichts als Sand hinterlassend, und dann „Matiti“, Unkraut, wildes Pioniergestrüpp, weil irgendwann dann doch immer wieder mal die Kraft nachlässt, oder der Wille, oder die Lust….

Davon schreien, dass tagtäglich immer noch Menschen sterben, an Malaria, Tuberkulose, an Durchfall und anderen Kinderkrankheiten, bloss weil das Geld für die ganze Kur nicht reicht und das „Indigent/Mittellosen-Gratisprozent“ nur in der wohlelaborierten Projetbeschreibung der internationalen Hilfsorganisation steht, an einer infizierten Wunde, weil, wenn einer das Geld für die Medikamente hat, ihm die „Motivation“ für den fehlt, der sie ihm behandeln kann.

Die gejagten Kinder, die jetzt die ganze Woche, ausser mittwochs, Schuluniform tragen müssen, und sich wenn vielleicht eine, garantiert nicht die zweite leisten können, und dazu den monatlichen „Fip“, weil die Lehrer nicht vom Staat bezahlt sind, derweil Tote und Ausgeschiedene auf der Gehaltsliste stehen…

Der Kampf der Heranwachsenden um ihre ersten Liebschaften, immer mit dem Risiko entdeckt zu werden und damit vor die Wahl gestellt Knast oder Heirat, oder zuerst Knast, dann Heirat, zumindest aber Schulverweis. Eine, auch bei uns bekannte, Doppelmoral, die nichts verhindert, ausser ehrliche Erfahrungen auf dem Weg zum Erwachsenwerden und eine gesunde Partnerschaft….

Von dem, was sich zusammenbraut: eine „Congo - buisiness“, sekundiert von einigen „handverlesenen“ Lokalen, die von der Regierung 250.000 Hektar Wald zusammengekauft hat, weil der Wald angeblich dem Staat gehört, auf der Suche nach dem schwarzen Holz zur Herstellung von Dollarnoten; die amerikanische ONG, die vorgibt, den Wald zu schützen und deshalb die Umsiedlung der Bevölkerung aus dem Nationalparkgürtel und langgewachsenen Strukturen betreibt. Der Forscherstreit zwischen japanischen und amerikanischen Teams im Wald von Wamba, denen es vorgeblich um die Bonobos geht, wobei die ersteren das Metier seit dreissig Jahren betreiben - ohne Spuren in der Bevölkerung hinterlassen zu haben. Die „Diamantifères“, die Diamantenjäger, die sich immer weiter ausbreiten und die Bevölkerung aus der Landwirtschaft abziehen. Der Ölsee, der sich unter der „Cuvette centrale“ befindet. Warum denke ich in letzter Zeit oft an die billigen Glas - und Plastikperlen, die nicht weniger wertlosen belgischen Blechmedaillons der gar nicht so fernen Vorzeit?

Die Hexen haben wieder Hochkultur, sie rotten sich wieder zusammen und praktizieren ihr Teufelswerk, Angst geht um, und die Speiseliste bietet Spezielles…

Ich könnt auch darüber schreiben, dass es ruhig geblieben ist in der langen Wahlperiode, dass wir erleichtert sind, dass der Verlierer stillhält und eine demokratische Opposition versprochen hat. Dass das Volk Stärke gezeigt hat und mit bewundernswerter Geduld ans Ziel marschiert ist. Über die Barfussfrau in löchrigem Pagne, die andere blind, um ihre Stimmen abzugeben, auf dass sie zählen können…

Dass das Mikroskoprojekt in trockenen Tüchern ist, um in 15 Gesundheitszentren die Labore wieder ans Funktionieren zu bringen, genauso wie das Minilab-projekt, über das zwei Mitarbeiter ausgebildet werden und die gefakten Medikamente von den echten unterschieden werden können, dass die internationalen Kontakte immer noch lebendig sind, über Grenzen und Konfessionen hinweg,….

Dass die Missionarinnen Christi ihr 50jähriges Jubiläum gefeiert haben und wir nach Yemo gefahren sind und mit von der Party waren. Von der Begegnung mit Pater Franz Bokete, Urbayer seit 50 Jahren in der Diözese, der aus Bolukutu gekommen ist, Pater Fritz, der Wiener aus Mondombe, Sr. Theresia, der nimmermüden Bauschwester aus dem Bayrischen, Brigitte, MC aus der Steiermark und Verstärkung aus Kinshasa, Sr. Marie - Therese aus Ikela, jetzt Oberin in der Gemeinschaft, Sr. Edith aus Bandundu, die Direktorin der Internats, Abbé Simon aus Yemo und seit kurzem Pfarrer in Yemo, dem Ivoristen aus dem Bas-Congo, der zu Pater Matthias-Zeiten dem Ruf aus dem Bas-Kongo gefolgt war und seitdem festhängt und mir immer neu die Fertigstellung der Statuetten verspricht, Evariste von Nkole, der das Bischofsauto immer voll in die Löcher fährt und dann erst abbremst, Mama Marie - Therese von Ngelewa, Diözesankoordinatorin der Mamans Catholiques und vieles mehr, Bruder Jean - Robert aus Yalifafu, Ex-Oberer, Prokurator, Novizenmeister, Jugendarbeiter und vieles mehr, seit neuestem Staats- Inspektor für die Schulen und damit salarié , Tshinabu aus Liangola II-linkes Ufer, Animateur pastoral, Sr. Marie-Jeanne aus Basankusu, da wo Bischof Mokobe residiert, (der, dem ich eigentlich meinen Einsatz zu verdanken habe, und denn ich nie im Terrain getroffen habe), ex - Superieure und jetzt Präfekt vom Institut „Unabhängigkeit“ Bonsomi (auch mit „Befreiung“ übersetzbar), Sr. Christine, Schwester Theresienne der ersten Generation und zur Zeit Frau für alles - von der Kasse bis zum Lastwagen, von der Fischzucht bis zum Treibstoff, Sr. Albertine,“Ndjoku“, Elefant, aus Bolukutu, die mir vor nicht langer Zeit mal an die Gurgel wollte - weil ihr mein Supervisionsbericht nicht unbedingt zugesagt hatte, der Chef coutumier von Yemo mit seinem Wildschweinzahn, Herr des Clans und der Fetische, der von mir 600 FC verlangt für ein Foto das nicht einmal ihm galt und mir andernfalls das Verschwindenlassen des Bildinhaltes vorsorglich ankündigte…. jeder einzelne eine eigene Gesichte - also zuviel für ein Circulaire zu Weihnachten, also lassen wir das, vielleicht für ein andermal.

Weihnachten. Gott wird Mensch. In den Kreuzweg hinein, das Leid, die alltägliche Absurdität, die Perversion, den Hexentanz, hinein in all das, was das Leben ausmacht, was wir aus dem Leben machen. Am Ende, so hoffen wir, die Er-lösung, Auferstehung. Dazwischen schon vorweggenommen in der Begegnung mit dem Du.

Frohe Weihnachten, und auf ein wieder sehen im Neuen Jahr,

Nzambe azala na biso,

 

Euer Mundele in Bokungu,

 

Wolfgang

 

 


Bokungu, im Juli 2006

Liebe Freunde,

die MONUC, vielleicht besser bekannt als „Blauhelme“, militärische Beobachter der Vereinten Nationen, sind seit heute zurück und die zivilen Wahlbeobachter der Europäischen Union in Bokungu angekommen. Mehrere Hubschrauber haben sie eingeflogen, auch ein Geländewagen in der typisch weissen Farbe mit dem prägnanten UN- Aufdruck wurde abgesetzt. Stationiert sind die Militärs beim „Etat“, dem Verwaltungsviertel aus der Kolonialzeit, und auf der Mission Catholique , im Pastoralzentrum Mobokoli, ganz in meiner Nähe - nur die Kathedrale zwischen uns. Aus der Ferne hat man sich schon mal gegrüsst - ich in „ Culotte “ / kurzen Hosen auf dem Fahrrad, sie im klimatisierten Allradwagen und in Uniform.

Die Wahlkampagne kann beginnen, die ersten Kandidaten haben ihre Vorauskommandos geschickt, ihre Slogans finden sich überall in der Cité , wie „ lutte contre la pauvreté “, „ pour un développement économique - social “. Die „ Commission Électorale Indépendante “, die ihr Regionalbüro für die Territorien Bokungu, Ikela, Djolu hier in Bokungu hat, präsidiert von einem Ex - Abbé der Katholischen Kirche, ist dabei, die Ausbildner für die Wahlzentren auszubilden und auch die Präsidenten der ersten Wahlbüros. Wir bereichern das Programm von Zeit zu Zeit mit „Tokovoter nani?“, den Wahlsongs von Ngayime Alfons Müller SVD, dem Deutsch/Saarkongolesen aus Kinshasa, der uns freundlicherweise auch eine DVD geschickt hat.

Die Wahl kann also kommen, Bokungu ist gerüstet. Am 30. Juli soll es soweit sein. Mittlerweile fliegt ja auch schon die Bundeswehr in Kinshasa ein - mit durchaus gemischten Gefühlen, wie man der Deutschen Welle entnehmen kann. Also hoffen wir das Beste für dieses Land und seine so traumatisierte und seit 150 Jahren in Dauerausbeutung befindliche Bevölkerung. Die Stimmung ist jedenfalls gut, manchmal überbordend, wie neulich, als der Bischof in der Kathedrale den „ Députés touristes “, den Touristenabgeordneten, an den Karren gefahren ist, und sie ermahnt hat, nicht nur zu den Wahlen aus dem fernen Kinshasa anzureisen und billige T-Shirts zu verteilen, sondern auch vor Ort, in ihrer Wahlregion, durch überzeugende Arbeit ihre guten Absichten zu bezeugen. Wenig nett war dann, dass einige Leute bei der Verladung am Beach sich der Wahlkampftrikots eines Ikela-Kandidaten gleich selbst bedient haben, in der wenig guten „Tradition“ der „ Pillage “.

Für unser Projekt der Primarschule Lifala hatten wir Glück: neben einigen Zementsäcken waren die Macheten schon ausgeladen, so dass die Mitglieder der Fondation Lifala mit tatkräftiger Unterstützung von Schwester Christine, die Projektgüter verteidigen konnten. Und der Fluss war auch nicht weit weg…

Das Projekt „EP Lifala“ geht gut voran. Die Bevölkerung, vor allem die Mamans, schleppen Kiesel, Sand und „Bituka“, heran; 4 Sägeateliers stellen aus Baumstämmen 5 m lange Bretter, Balken und Streben her - von Hand und mit stumpfen Langsägen - die neuen sind bei der Lieferung aus Kinshasa leider nicht berücksichtigt worden. In Bokungu haben wir vom Schubschiff ins örtliche Depot geladen, dann von dort in zwei Einbäume, um dann 10 km weiter flussabwärts wieder in ein Depot auf der anderen Flussseite auszuladen. Mittlerweile hat der Traktor der Pfarrei St. Michel Ikela, dem wir mit einigen Litern Treibstoff aus seiner „ panne sèche “ auf die Räder geholfen haben, seinen Dienst angetreten. Die erste Fuhre Zement ist schon im 50 km entfernten Yangambo angekommen. Auf der Rückfahrt wird er Palmöl mitbringen von der Kooperative, die wir im Rahmen der Fondation ins Leben gerufen haben, bestimmt für die Seifenherstellung des BDOM, wo wir unsererseits wiederum 250 Stück Seife geordert haben, um den Freiwilligen wenigstens die Reinigung ihrer Kleider und ihrer selbst zu ermöglichen.

Eigentlich war geplant, alles in Gomal, einem Société - Anlegeplatz auf der anderen Flussseite , zu entladen; aber im Kongo kommt immer alles anders als… Da der Kapitän keine Anweisung aus Kinshasa hatte, half auch die Intervention von Chef Biba per Einbaum nichts. Unerbittlich steuerte er den Staatshafen in Bokungu an, wo zudem viele Begehrlichkeiten auf die Lieferung warteten, die ihrerseits mit einer Exonération des Administrateur de Territoire in Schach gehalten wurden, was allerdings nicht die Beschlagnahme der Phonie durch den ANR verhindern konnte.

Mittlerweile ist die Phonie gegen Zahlung von 30 $ wieder auf freiem Fuss, das Dokument für die „Konformität“ des Funkgerätes will er aber trotz Interventionen des Alten Chef Lifala nur gegen weitere 25 $ rausrücken. Da der eigentlich anvisierte Weisse sich ungerührt zeigt, wird sich der Monsieur seine Ziege wohl im entlegenen Yangambo abholen müssen… Das Kommunikationsprojekt wurde übrigens aus Anlass der 70jährigen Geburtstage der Papas Leinen und Lifala mit dem Geburtstagsgeld des ersteren und dem Erlös der Losheimer Ausstellungen finanziert. Die Fondation hat einen Eigenbetrag beigesteuert. Wir hoffen, bald mit „Alpha Papa“ auf Sendung zu gehen. Ein erster Test in Bokungu war vielversprechend und viele andere Stationen erwarten freudig diesen Tag - vor allem in der Distrikthauptstadt Boende, deren Versorgung mit Bohnen, Maniok, Reis, Mais, etc. fast vollständig von der Chefferie des Nkole abhängt. Wenn wir dann den Traktor vom BDD noch in Fahrt bringen können, dann wird vieles möglich und die Isolation des Milieus könnte zu Ende gehen. Mit dem Generaldirektor der Kautschukfabrik in Yalusaka, die im Gebiet Kautschuk aufkauft, haben erste Gespräche schon stattgefunden…

Mittlerweile wissen wir auch, dass die Dachbleche und anderes in Basankusu gelandet sind, 1000 km kongoaufwärts, dort wo unser ehemaliger Bischof Mokobe residiert - der, der mir meinen Kongoeinsatz ans Bein gebunden hat….

Wir haben Hoffnung, dass wir bald alles da haben, wo es hingehört.

Im BDOM selber geht’s immer noch „transitionsmässig“ zu. Nach der Ernennung des neuen Direktors und meines Nachfolgers Anfang Mai, ist dieser erst mal mit dem Bischof auf Reisen gegangen. Zuerst nach Mbandaka zum dortigen BDOM, dann nach Kinshasa zu einer Fortbildung der National -Caritas. Angesichts der Transportprobleme (Schnellboot vom Bischof kaputt, Flug annulliert, etc.), hat ihn und uns das Ganze 2 volle Monate gekostet. Gerade heute gab es eine Unterredung mit dem Bischof zur aktuellen Lage und zu den Perspektiven des diözesanen Gesundheitsdienstes. Dabei unterstrich Mgr. Fridolin ein weiteres Mal, dass die Diözese über keinerlei eigene Mittel verfüge, und er sich nur um das Überleben der Geistlichen und der Schwestern kümmern könne. Die verschiedenen Dienste müssen sich über Projekte selber finanzieren - so wie es das BDOM seit meinem Dienstantritt 2002 immer schon tut. Zur Zeit realisieren wir mit Hilfe der Sternsinger ein 2 -Jahresprogramm zum Schutz der Kinder gegen AIDS. Wir gehen zum Aufklären in die Schulen, arbeiten mit den katholischen Kinderorganisationen wie Kizitu-Anuarite, und auch den Basisgemeinden. Das Projekt kommt überraschend gut an. Das Informationsbedürfnis ist riesig und die Offenheit der Kinder und ihrer Lehrer, Begleiter, erstaunlich. Dank einer Spende des Katholischen Klinikums Koblenz sind wir in der Lage, auch etwas für die Erwachsenen zu tun. Vielleicht ist es trotz Kriegen und militärischer Besetzung nicht zu spät…

Das 3-Jahres Programm „Médecine Naturelle - Santé pour tous avec des ressources locales“ mit Zentralprojekten in den Regionen Ikela und in Bokungu, ist Anfang Jahr abgeschlossen worden und befindet sich in der Auswertung. Es wird auf jeden Fall ein Anschlussprogramm geben.

Die Notwendigkeit dieses Ansatzes zeigt sich schon jetzt: alle internationalen Hilfsorganisationen haben ihre Arbeit vor Ort eingestellt und warten erst einmal ab - bis nach den Wahlen. Der letzte geplante Wahlgang ist Mitte Oktober…Da unser Hauptpartner COOPI mit Geldern aus dem „ECHO-Fonds“ der Europäischen Union die staatlichen Strukturen unterstützt hat, sind deren Depots, wie vorausgesagt, 1 Woche nach dem Ende der Unterstützung schon leer. Im Krankenhaus von Bokungu müssen sich die Kranken die Skalpelle, die Kompressen, die Fäden, die Medikamente, etc. schon selbst kaufen. Vor wenigen Tagen ist ein alter Herr in der Diözesanapotheke aufgetaucht mit einer solchen Einkaufsliste. Alles war noch zu haben. Allerdings betrug die Rechnung 3000 FC, Selbstkostenpreis - ein ganzes Monatsgehalt. Also ist der Opa mit seinen 1000 FC wieder zurück ins Dorf. Für einen einfachen Eingriff, z.B. Kaiserschnitt oder Blinddarm-OP, müssen die Leute jetzt 20 -30.000 FC aufbringen. Alles muss bezahlt werden: die Untersuchung, das Krankenblatt, das Bett, der Eingriff, das Material, die Infusionen, die Verbände, die Motivation der Krankenpfleger, die Medikamente, und … und … und … . Metronidazole, ein wichtiges Antibiotikum gegen Bauchinfektionen, ist weder in der Krankenhausapotheke zu haben, noch im staatlichen Depot Pharmaceutique, noch im kircheneigenen Dispensaire (im staatlichen schon gar nicht), und auch nicht in der Diözesanapotheke. Für 420 FC hat sich mein Assistent Christian die Tabletten auf dem Markt erstanden…

Einige Gesundheitszentren wollen sich im 500 km weit entfernten Kisangani versorgen, weil dort die Preise niedriger sind. Allerdings ist dort auch die Fälschungsrate höher…

Mit dem Bischof versuchen wir unsere Partner in Bewegung zu setzen, um eine Notfallhilfe zum Überbrücken auf die Beine zu stellen. Der lokale Markt, der sich vor allem im Graubereich gestohlener oder veruntreuter Medikamente aus humanitären Hilfslieferungen bedient, wird seinen Stock bald aufgebraucht haben. Und dann werden auch diese Preise anziehen. Doch wo keine Kaufkraft mehr ist, da werden auch die Händler rar…

Das Ausbildungsprogramm läuft weiter, ebenso das Projekt „Licht für Bokungu“. mit Difaem sind wir dabei, ein Laborprojekt zu realisieren, d.h. wieder Mikroskope anzuschaffen und ein Minimum an Material. Dann müssten wir eigentlich schon wieder Motorräder anschaffen (die jetzigen haben erstaunlicherweise 5 Jahre durchgehalten), die Solarenergie ist reparatur- und rehabilitationsbedürftig. Und das ein oder andere Bürogerät, wie die Drucker „en panne“. Und dann hat das BDOM-Haus ein Eternitdach aus den 50iger Jahren, die Diözesanapotheke ein durchrostendes Blechdach aus den 70igern, in Ikela gibt’s immer noch keine Filiale, und… und… und…

Es bleibt viel zu tun, packen wir es an - mit viel Gottvertrauen und vor allem viel Liebe.

Aus dem tiefen Urwald grüsst Euch herzlich,

Euer Wolfgang.

Nzambe azala na biso!


Wolfgang Leinen, M.C. Bokungu (via Boende), District Tshuapa, Province Equateur, RDC, BP 1800 Kinshasa.

 M.C. Bokungu, Carême 2006

Liebe Freunde und Bekannte,  am frühen Geburtstagsmorgen werde ich geweckt vom Geschell der Speerglocken und einem wüsten Geschrei im Umfeld des Königshofs. Gleichzeitig tragen die dumpfhellen Schläge der Ukulélé die Botschaft weitab. Christian, mein Begleiter und Interpret, sagt zu mir: Du musst aufstehen, sie kommen. Ich: „was soll ich tun?“. „Gar nichts. Du stellst Dich vor die Tür und sagst nichts. Wenn sie Ihren Ritus vollziehen, hebst Du am Ende einfach die geballte Faust. Das ist alles“.

Und so wars. Gleichwohl war ich froh, dass sich Jungchef Biba neben mir aufstellte und nachdem sich Adoptivsohn Isenge auf meinem Arm platziert hatte, harrt ich der Dinge, bzw. der Truppe, die im Anmarsch war. Und dann kamen sie: eine wilde Horde mit Lanzen, Speeren, kleine Kriegerelfen mit Bogen und Pfeilen, eine Mama mit Machete, Eric mit den Kriegskeulen, und wilde Gesellen mit Schilden aus Holz und solchen aus geflochten Lianen, Gerät und Messer schwingend. Knapp vor mir stoppten sie mit Kampfgebrüll und erhobenen Waffen. Dann das ganze noch einmal - und wir konnten zum Frühstück übergehen: gebratene Kochbananen, Kaffeebrühe, die 5 geschenkten Eier vom Vortag hartgekocht und Citronellentee (gut gegen allerlei Fieber, unter Kopfschütteln der Mamas ohne Zucker).

Nach der Zeremonie am Königshof der Chefferie derer von Nkole, war mir unwiderruflich klar: Ich bin im grossen äquatorialen Regenwald angekommen. Mein zweites Zuhause. Gegen Abend folgte dann der Zeremonie zweiter Teil mit traditionellen Geschenken wie den Kongas (2-3kg schwere Kupferringe, in den 50iger 60iger Jahren noch von den verheirateten Frauen an Fuss- und Handgelenk getragen, zwischenzeitlich Geldmittel und heute vor allem „Dot“, Aussteuer), zwei Lanzen, ein Kampfstock. Das alles lasse ich später zurück zu treuen Händen von Chef Biba: wir wollen eine „case culturelle“ gründen, um die Tradition der Leute von Nkole zu pflegen und wach zu halten. Später einmal sollen die bislang von den Alten verwahrten traditionellen Gerätschaften der Chefferie dazukommen und auf dem bisher gemiedenen Grundstück des alten Chef Nkombe in einem „Maison de la culture“ ein würdiges und sicheres Zuhause finden. Den organisationellen Rahmen soll die „Fondation Lifala“ bieten, unter dem Namen und zu Ehren des jetzigen Chefs, die wir gemeinsam mit seinem Sohn Joseph letztes Jahr ins Leben gerufen haben.

Am Tag danach, 4 Jahre genau nach dem ersten Kontakt mit der kongolesischen Erde, war Abschiednehmen - zurück nach Bokungu. Isenge war verstummt, weil er nicht (noch nicht) mit mir mitkonnte. Das Versprechen seiner Grossmutter, ihn zum Besuch mitzubringen, ein bisschen Schmusen und etwas Rumflachserei, lockten ihm dann aber doch wieder ein Lächeln hervor und vertrieben die düsteren Wolken.

Zum Antritt meines zweiten Mandates hatte ich die alte Heimat am 29.12.2005 über Brüssel verlassen und war gut in Kinshasa angekommen. Das war’s dann aber auch erst mal. Statt wie geplant weiterzureisen, lud mich der Bischof ein, mit ihm und dem Clergé den Jahreswechsel im Diözesanhaus der 8e rue in Kinshasa zu feiern.

Das Kleinflugzeug des Welternährungsprogramms, das seit den Antonowabstürzen im letzten Jahr die Verbindung mit unserer Diözese einmal die Woche über Boende sicherstellt, war erst mal ausser Landes zu Unterhaltungsarbeiten. Anschliessend hatte der Abbé Recteur des Hauses keine Zeit mehr für weitere Démarches: er ist Vollzeitstudent an der Katholischen Fakultät, um seine Basis vom Graduat zum international anerkannten theologischen Abschluss zu erweitern; andere Mitarbeiter stehen seit Amtsantritt des neuen Bischofs nicht mehr zur Verfügung. Da ich auch keiner Kongregation angehöre, kam für mich die alte kongolesische Devise in Anwendung: „Débrouillez vous“. Die nächste Gelegenheit war dann schon überbucht (18 Passagiere auf 16 Plätzen), die übernächste entfiel mangels Treibstoff in Mbandaka und Boende. Die vierte befreite mich dann von fast 5 Wochen standby und so landete ich schliesslich in Boende. Da PAM nur 15 kg erlaubt, mein Laptop mit Ausrüstung jedoch locker an die 10 kg ranreichte, betrat ich den forêtpresque nu“. Nicht ganz leicht, die Problematik auch den vielen Missionaren, Abbés, Schwestern und Leuten von Bokungu - Ikela zu vermitteln, die alle einen oder mehrer Briefe fürs Interieur mitgeben wollten. Nach einem kurzen Telefonat „Vodacom macht’s möglich“, holte mich Pater Oskar von der Mission Baliko ab, um von dort aus das Weitere in Angriff zu nehmen.

Das Kurzwellenfunkgerät wird seit Ende letzten Jahres durch Vodacom in Bokungu verstärkt - so konnte ich Kontakt aufnehmen mit Jean Paul Matela, dem medizinischen Direktor des BDOM, um auszukundschaften, welche Transportmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Etwas zuvor war unser anamed-Formateur nach 350 km Motorradrüttelstrecke von Kisangani aus in Ikela, dem zweiten Pol der Diözese angekommen, etwas lädiert, nach einem Ausrutscher im Treibsand. Einen Tag später gesellte sich die BDOM - Equipe mit Toyota dazu, so dass das über den Haufen geworfene Schulungsprogramm wenigstens in Ikela debütieren konnte.

Für mich selber war Boende erstmal „Ende der Fahnenstange“. Das Flugzeug AsF/Coopi stand nicht zur Verfügung, auch kein anderes, auch kein wassertaugliches Transportmittel. Das von den MC aller-retour gemietete Auto der CEI (Commission électoral indépendante) brauchte erst Unterhaltsarbeiten, dann war die von Jean Paul ausgehandelte „Motivation“ offensichtlich nicht hoch genug, und schlussendlich bevorzugten es diese EU-gesponsorten Wahlhelfer, in den Depots der Agenturen nach mehrversprechender Fracht zu suchen, nicht zuletzt die 15 Millionen Franc Congolais in Säcken: Lehrergehälter.

Das Direktionsmotorrad, das angeblich in Bokungu zur Verfügung gehalten wurde, stellte sich dann auch noch als fahruntauglich heraus. Der Ersatz für den abgefahrenen „pignon d’attaque“ war nicht aufzutreiben. Das zweite Motorrad war schon in Yalusaka während einer Supervision auf der Strecke geblieben.Am frühen Sonntagmorgen stellte ich dann die ganze Mission in Frage und drohte unserem directeur médical an, das nächstbeste Flugzeug nach Kinshasa zu nehmen. Nach dem Frühstück nahm ich ein weiteres Mal das Telefon zur Hand, immer wieder unterbrochen von Réseau- Ausfällen in Bokungu (die ursprüngliche groupe électrogène zur Versorgung der Antenne hatte schon längst ihren Geist aufgegeben, mittlerweile arbeit der Motor der CEI für Vodacom - aber auch dem geht anscheinend ab und zu der Sprit aus…). Gegen Mittag schnappte ich mir das Motorrad der katholischren Schulkoordination von Bokungu samt Fahrer, bedient mich aus unserer Für-alle-Fälle-Benzinreserve auf der Mission und setzte bei Boende über den Tshuapa. Anscheinend hatte das vor mir schon lange keiner mehr getan - dem Kopfschütteln der Leute nach zu urteilen. Die Strecke war dann aber nicht schlechter, als das, was ich noch kannte. Einige Stahlbrücken hatte man mit Bambus ausgelegt, allerdings vergessen, auf dessen Haltbarkeit zu achten: so hiess es drücken und schieben. ein andermal fehlte just im letzten Drittel der Brück eine Planke. Zufällig tauchte ein freundlich lächelnder Alter aus dem Unterholz auf und zufällig hielt er das passende Stück in Händen. Da er mit seinem Sohn auch beim Schieben half, blieb ein 100 FC Schein bei ihnen zurück.

Gegen Abend rückten wir in das Gebiet der Diözese ein. Nach einem Escale in unserem ersten Centre de Santé, wo der Médecin Chef de Zone schon wieder einmal das ganze Personal ausgewechselt hatte, wurden wir kurz vor Bolukutu von Timor aufgehalten und von seiner Familie zu einem Willkommenstrunk eingeladen, was wir dann auch gerne annahmen. Zu den Notablen des Platzes gesellten sich noch der Chef de Secteur samt Gattin, der Arzt und die Superviseure COOPI, der Superviseur PEV des Bureau Central: sie kamen gerade von einer „Retraite de deuil“ in der Nachbarschaft.

Nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Patriarch der Diözese und von Bolukutu, Pater Franz „Bokete“ Fürnrohr, doch schon von einer Pastoralreise zurück in seinen heimatlichen Pfarrhof gekehrt war, hiess es aufbrechen und die letzten km zurücklegen. Es folgte eine sehr herzlich Begrüssung: angekommen. Nach einem Tag in der Gastfreundschaft von Père Francois und einer visite im CSR von Bolukutu, ging es über Liangola II (ein weiterer herzlicher Alter und ein weiteres CS) weiter nach Bokungu mit Escale bei Altchef Baka und Kurz-Hallo beim aktuellen Chef de Secteur de Lolaka. Im Dunkel fanden sich schnell einige Getreue zur Begrüssung, zumal in der bischöflichen Nachbarschaft ein Spiel des Afrikanischen Cup ausgestrahlt wurde.

Nachdem man in Bokungu schon zweimal den „accueil“ vorbereitet und dann mangels Hauptperson auch selber wieder aufgegessen hatte, fiel der eigentliche Empfang bescheidener aus: in meiner alten Residenz, die ich dank Christian und Jean Paul so vorfand, wie ich sie zurückgelassen hatte. Auch die folgenden Tage kamen nicht wenige zur Begrüssung, so dass sich bei mir recht bald heimatliche Gefühle einstellten: es gibt doch tatsächlich Leute, die sich über meine Rückkehr freuten. Die folgenden Tage vergingen mit auspacken, ausprobieren, vor allem all die elektronische Geräte, die zum gössten Teil in eine „Male“, in einem Alukoffer, übersommert hatten. Bis auf die Videokamera gab es keine Verluste. Letztere war trotz Sonnenbestrahlung und Transfer in die Elektroklinik von Pater Peter in Mondombe, nicht dazu zu bewegen, dem Auslöseknopf folge zu leisten. Also, ab auf die Reise…. (Michael hat mir baldigen Ersatz versprochen).

Zur Zeit pendele ich zwischen der Mission, der offiziellen Residenz, und der Cité, meinem eigentlich Zuhause, hin und her: auch dort hat Christian gut geschaltet und gewaltet und seinem grossen Bruder, Joseph Lifala, Ehre gemacht. So verbringe ich die Zeit nach Dienst mit meiner afrikanischen Familie und versuche, den Jungen etwas vom Leben beizubringen - als Mischung zwischen Grossem Bruder und Papi. Telefonisch halten wir auch Kontakt mit Joseph in Lubumbashi. Schön isses.

Beim BDOM habe ich die Verantwortung in den Händen derer gelassen, die ich vor gut einem Jahr installiert habe. In meinem Vertrag steht jetzt „Conseiller“, Berater, der diözesanen Gesundheitswerke - und das ist auch gut so. Nach dem Abschluss der Multiplikatorenschulung für die „Santé pour tous - Médecine avec des ressources locales“ auch in Bokungu, geht’s ans Aufarbeiten und ans Zusammenschweissen. Mir macht’s jede Menge Arbeit und noch mehr Spass.

Ich hoffe, es geht Euch gut in der alten Heimat, meine Gedanken sind immer auch ein Stück bei Euch. Ich wünsche Euch einen guten Weg durch die Karzeit nach Ostern. Und meldet Euch gelegentlich doch mal - neben Telefon habe ich jetzt auch Zugang zum (bischöflichen) Internet (altbekannt Adresse).

Nzambe azal na biso,

Wolfgang. 

wolfgangleinen@email.com

www.leinen-kongo.de

Tel.: 00243-811820185 

PS: Foto: Zeichnung von „Petit Jean“, 7 Jahre und Sohn von Chef Lifala, gerade von einer langwierigen TBC genesen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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